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(2 Einträge zum Thema "Kolumbien 1998")  


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Kolumbien 1998 Die Seiten zum Thema öffnen
Eintrag: 27
Autor:  Peter Haupt schrieb am 28.09.2009 um 1810 Uhr:
Eintrag:  Hallo Heiko,
wir sind zu zweit und haben uns vorgenommen im Dezember 2011 den Chimborazo zu bezwingen. Haben keine Schneeerfahrung, waren aber dieses Jahr auf den Kili mit eigenem Gepäck, also 20 kg Rucksack. Bin nun auf der Suche nach einem Internetforum über den Chimborazo, oder jemanden, der sich auskennt und uns erste Ratschläge über Ausrüstung, Touranbieter, gesundheitliche Mindestanforderungen, ob man einen Fels- und Eiskurs belegen sollte etc., geben kann.
Würde mich über eine Antwort freuen, PETER
Antwort:  Hallo Peter,
wenn ihr den Kilimandscharo mit 20 kg Gepäck auf dem Rücken geschafft habt, dann sollte der Chimborazo für euch auch machbar sein. Ein Kletterkurs (Fels / Eis) ist meiner Meinung nach nicht erforderlich, kann natürlich aber auch nicht schaden. Ihr braucht vor allem reichlich Kondition. Vor dem Aufstieg solltet ihr auf jeden Fall eine ausreichende Akklimatisation und Höhentraining absolvieren. Ein paar kleinere Bergwanderungen und Touren zu weniger hohen Gipfeln im Umfeld von Quito bieten sich da an. Für den eigentlichen Aufstieg empfehle ich euch dringend erfahrene Bergführer zu nehmen (am besten gleich zwei, falls einer von euch Probleme bekommt, kann ihn ein Führer zurück zur Basis bringen, während der zweite weiter nach oben geht). Führer kann man sich problemlos bei verschiedenen Agenturen in Quito - oder besser noch direkt in Riobamba engagieren. (Ich denke mal, da stehen aktuelle Informationen in den gängigen Reiseführern drin. Wir haben damals ca. 450 US$ für zwei Bergführer inklusive der benötigten Ausrüstung (Steigeisen, Eisaxt, Seile, Karabiner und warme winddichte Kleidung) bezahlt.) Zum Gipfel des Chimborazo führen verschieden Routen mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrad. Ich empfehle euch eine der beiden einfacheren Routen: die Normal- oder die Whymper-Route, die beide an der Whymper-Hütte starten und über den Westgrat zum Vorgipfel ("Ventimilla") und weiter zum Hauptgipfel ("Whymper") führen. Der Anstieg ist steil und führt ab ca. 5000 m Höhe über Eis und Schnee des Gletschers. Ein Internet-Forum zum Thema ist mir leider nicht bekannt.
Grüße & viel Erfolg bei dem Unternehmen,
Heiko

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Eintrag: 20
Autor:  Franz Asanger schrieb am 20.05.2008 um 1500 Uhr:
Eintrag:  Hallo, ich hab soeben ihren Bericht über die Besteigung des Chimborazo gelesen. Gratulation, wenn auch schon 10 Jahre vergangen sind. Nachdem wir auch für Dezember 3 Wochen Bergsteigen in Ecuador und natürlich auch den Chimborazo geplant haben und uns noch unsicher sind, was die Ausrüstung betrifft, wäre ich sehr dankbar für einig Information.
1) Mit welchen Temperaturen ist auf dem Chimborazo zu rechnen?
2) Sind Plastikstiefel (Kunststoffschuh mit Innenschuh) notwendig?
3) Ist Daunenkleidung notwendig?
4) Wie gefährlich (Schwierigkeitsgrad) ist der Chimborazo?
5) Wieviele Akklimatisationstouren sind unbedingt notwendig?
Für Ihre Information wäre ich sehr dankbar.
Mit sportlichen Grüßen, Franz Asanger, Österreich
Antwort:  Hallo Franz, zu Deinen Fragen:
1) Wir waren Anfang Januar am Chimborazo. Zu dieser Zeit herrschten im Tal von Guayllabamba sommerliche Temperaturen um die 25°C. Im Basislager an der Whymper-Hütte (5000 m ü.NN) lagen die Temperaturen am Tag (bei Sonnenschein) noch bei angenehmen 10-12°C, fielen in der Nacht aber auf deutlich unter 0°C (also dicken Schlafsack mitnehmen !). Der Aufstieg, der wie üblich kurz vor Mitternacht begann, wurde sehr frostig (warme, windabweisende Kleidung - lieber mehrere dünnere Lagen als nur ein dickes Teil, dicke Handschuhe & Socken sind ein absolutes Muss !) Nach dem Sonnenaufgang stieg die Temperatur in der Gipfelregion auf erträgliche Werte (knapp unter 0°C). Wir hatten Alles in Allem Glück mit dem Wetter. Überhaupt sind die Monate Dezember / Januar bzw. auch Juli / August am besten für einen Aufstieg geeignet.
2) Plastikstiefel sind nicht unbedingt erforderlich. Wir hatten Wanderschuhe aus dickem Leder mit harten, steigeisenfesten Sohlen.
3) Auch Daunenkleidung muss nicht unbedingt sein. Wie schon gesagt: lieber mehrere etwas dünnere Kleidungsstücke über die eine windabweisende Jacke gezogen werden sollte. Im Bedarfsfall kann man so ohne große Umstände überflüssige Teile ausziehen bzw. wieder anlegen.
4) Es gibt verschieden Routen zum Gipfel deren genaue Einstufungen in Schwierigkeitsgrade mir leider nicht bekannt sind. Prinzipiell ist der Berg relativ leicht zugänglich. Die beiden gebräuchlichsten Routen sind die "Normalroute" und die "Whymperroute". Beide starten bei der Whymper-Hütte und führen über den Westgrat zum Vorgipfel "Ventimilla" (6225 m ü.NN) und weiter zum Hauptgipfel "Whymper" (6310 m ü.NN). Wir sind über die Normalroute auf- & über die Whymperroute abgestiegen. Rein technisch ist die Überwindung einer 8-10 m hohen, nahezu senkrechten Gletscherkante der schwierigste Teil des Aufstiegs. Ansonsten braucht man vor allem eine sehr gute Kondition & eine gründliche Akklimatisation. (Aber Achtung: Auch wenn der Aufstieg insgesamt vergleichsweise einfach ist - die Sache ist keinesfalls ungefährlich ! Davon zeugen zahlreiche Kreuze entlang des Pfades zwischen Carrel-Hütte (4850 m ü.NN) und Whymper-Hütte.)
5) Für Dauer & Intensität der Akklimatisation gibt es kein Geheimrezept. Das hängt letztlich von der Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen ab. Wir sind 10 Tage vor dem Aufstieg von Bogota (KolumbienÖffnen) aufgebrochen, haben einige kleinere Wanderungen in den Kordilleren in Höhen zwischen 2500 & 3500 m Höhe unternommen und dabei natürlich auch die Nächte in großer Höhe im Zelt verbracht. Dabei hat jeder seine volle, ca. 25 kg schwerer Ausrüstung spazieren getragen. Die eigentliche Vorbereitung war schließlich eine 4-Tages-Tour quer durch den Purace-Nationalpark im Süden Kolumbiens inkl. der Besteigung des 4800 m hohen Vulkans Purace (welche letztlich fast härter war, als die Chimborazo-Besteigung ansich ;o)).
Ich hoffe, diese Informationen helfen euch ein Stück weiter. Ich drück euch jedenfalls die Daumen, dass die geplante Besteigung gelingt.
Viele Grüße, Heiko

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